Montag, 16. März 2015

- Exkursion Geweih, Gewaff, Gewölle

Das Leonilla-Stift ist ein altes Kloster der Dernbacher Schwestern, das seit 1965 aber nicht mehr als solches genutzt wird. Heute im Besitz der Fürstenfamilie zu Sayn-Wittgenstein. Ein Gebäude mit viel Atmosphäre und einer umwerfend schönen Fassade aus Backstein von 1883.

Wir hatten eine Verabredung in diesem Gebäude um einige alte Jagdtrophäen "abzustauben" im doppelten Wortsinn ...



Eine Werkbank, eine Trophäensammlung, ein altes Kloster. Das erinnert mich spontan an: „ ... das zufällige Zusammentreffen einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch“ von Comte de Lautréamont, einem französischen Dichter, dessen Werk die Surrealisten maßgeblich beeinflusst hat.

Fürst Alexander zu Sayn Wittgenstein wirft einen prüfenden Blick auf die Geweihe.

Neben alten Schädeln und Geweihen stößt man auch sonst auf interessante Dinge. Hier die alte Transportverpackung einer Reliquie.

Iris Stephan und der Fürst. In den Gesprächen geht es um Jagdgeschichten, die Trophäen und um Reh-, Rot-, Schwarz- und Muffelwild.

Surrealistischer Raum mit Künstlerin.


Die Künstlerinnen gucken sich die Geweihe etwas genauer an.

Noch mehr Geweihe zum "abstauben".


Und solch ein altes Gemäuer ist für uns natürlich eine Einladung sich mal umzusehen. Das Stöbern, Entdecken und Umdeuten liegt uns im Blut.

Wunderschöne Farben, draußen die Sonne und ...



... eine tolle Aussicht machen unseren Besuch hier unvergesslich.


Noch rätseln wir über die ursprüngliche Funktion der Räume und diskutieren darüber, wie das Leben der Nonnen hier wohl ausgesehen haben mag. Wir müssen wiederkommen um Fragen zu stellen.



Wasser und Strom gibt es hier schon lange nicht mehr. Ein idealer Ort um sich länger aufzuhalten und vergangenem Leben nachzupüren. Das würde uns Künstlerinnen - gerade in Bezug auf unser neues Thema "AberGlaube" sehr gefallen.

Blick auf das benachbarte Schloss Sayn.

Iris Stephan lädt einige Kartons mit Gehörn und Geweih in ihr Auto. Dem zweiten Leben der Dinge als Kunstobjekt steht jetzt nichts mehr im Weg.

Ines Braun und die Fürstin zu Sayn Wittgenstein durchstöbern einige Kisten, die bereits in Ines Auto gelandet sind.


"Künnstlerinnen" unter sich ...

Die Fürstin zu Sayn Wittgenstein erzäht Ines Braun einiges über eine Dammwildtrophäe.

Iris Stephan beim ent- und abstauben von Rotwild.


Auch die Reliquienkiste wird bei Tageslicht einer gründlichen Inspektion unterzogen.

Vielen Dank, liebe Fürstin, vielen Dank, lieber Fürst, das war ein wundervoller Tag für uns! Und unsere kleine Abmachung "Kunstwerk gegen Rehwild" steht! Wir freuen uns schon aufs arbeiten ...

... und kommen gerne noch einmal wieder!

... einige Tage später mit einer sonnigen Putzaktion im Hof vom Atelierhaus 341.


Auch die anderen Künstler waren interessiert und einige haben uns um die fette Beute ganz schön beneidet.


Geweihwald.

Jenny war nur dabei, weil ihre Ohren so wunderbar zum alten "Reliquientransporter" passen.